Doktor Martin Weigel – Vom systemischen Denken zur integralen Philosophie

Mein Name ist Martin Weigel. Ich bin Arzt, Vater, Suchender und sicher noch manches mehr.


Seit 1999 bin ich freiberuflich tätig als Hausarzt, Naturheilkundler, Akupunkteur, Homöopath, mache orthomolekulare und anthroposophische Medizin, Phytotherapie und kämpfe mich täglich durch das Dickicht der Informationen, Anreize, Verbote und Sackgassen der Medizin und unseres sogenannten Gesundheitswesens.

Dr. Martin Weigel – Facharzt für Allgemeinmedizin, Feldenkrais-Lehrer und integraler Coach. Experte für funktionelle Medizin und ganzheitliche Heilung mit Weitblick, Ruhe und langjähriger Erfahrung.

Dr. Martin Weigel – Evolutionsraum Gesundheit

1. Verlorengehen als Prinzip – Orientierung im Außen und Innen

Mitunter, wenn ich eine Stadt kennenlernen möchte, in der ich neu bin – im Sinne von Kennenlernen, Verinnerlichen, in mein System aufnehmen –, dann gehe ich los auf Erkundungstour und gehe immer weiter und weiter, bis ich nicht mehr weiß, wo ich bin. Ich „verliere mich“ – quasi.
Um wieder „nach Hause“ zu finden, muss ich einen innerlichen Switch vornehmen. Ich schärfe meine fünf Sinne und gehe in einen Instinkt- und Intuitionsmodus. Ich nehme alles auf, was mich umgibt: Gerüche, Geräusche, Licht und Schatten, den Raum, die Himmelsrichtungen. Ich taste mich voran, bis sich irgendwann auch der sechste und siebte und sonstige Sinne einschalten.

Es passiert dabei noch etwas anderes: Es weitet sich etwas, ich dehne mich wie aus, es dehnt sich etwas in mir aus und navigiert im Außen der geographischen Linien und vielschichtigen Dimensionalität des Ortes entlang.
Und dann passiert da noch etwas ganz anderes: Ich fühle mich plötzlich auf eine andere Weise lebendig und offen und vital – es fließt eine Energie durch mich hindurch, die oft verborgen ist – ich bin auf spielerische Weise im Modus Abenteuer gelandet. Wunderbar!

2. Kontrolle und Chaos – Zwischen Abenteuer und Kontrollverlust

Im „wahren“ Leben geht es mir manchmal ähnlich – wenngleich sich dann alles viel ernster anfühlt, viel ernster. Viel zu selten gebe ich die Kontrolle ab, zumal ich meist im Bewusstsein lebe, Verantwortung zu tragen für andere. Kontrolle ist dann etwas, was ich als hilfreich empfinde, um dem gerecht zu werden.
Und dennoch schleichen sich die Momente ein, unbewusst oder halb bewusst, vielleicht durchmischt mit Trotz, aus dem Gefühl heraus, ausbrechen zu müssen, in denen ich es drauf ankommen lasse. Den Dingen sich selbst überlassen, nur um zu sehen, wie die Fäden wieder zusammenkommen. Einen Geschmack von Unvorhersehbarkeit zulassen … unspektakulär, aber doch eine Erleichterung, wenn die Dinge sich wieder zusammenfügen – scheinbar ohne mein Dazutun.

Und dann gibt es noch diese seltenen Momente, in denen das Unvorhersehbare ganz andere Dimensionen annimmt, in denen das Chaos übernimmt – ohne Einladung, wie aus dem Nichts über dich hereinbrechend, wie die Riesenwelle am eben noch so ruhigen Ozeanstrand, die dich mitnimmt, die dich in die Tiefe drückt, in der du dich überschlägst, wo eben noch oben war, ist unten, vorne und hinten gibt es nicht mehr, und vor allem gibt es ein Ende. Endet es überhaupt?
Und wie – am Ende – kommst du wieder heraus? Die Welle scheint endlos … die Luft geht zu Ende, die Momente des Schocks, die dich spüren lassen: Hier kann es zu Ende sein, jetzt und hier. Du hast es nicht mehr in der Hand, wie schön war es noch, als du alles unter Kontrolle hattest!? … Es kommen alle Momente in den Sinn, die dein Leben ausmachten. Eine Frage durchschießt dich: War es das jetzt?

Die Sinne sind überscharf, aus Abenteuer- wird Überlebensmodus. Es ist kein Spiel mehr.
Und doch: noch nie so lebendig gefühlt. Dieser eine Moment, der alles enthält. Ich in meinem Körper. Jetzt.

3. Die Dauerschleife des Verlorenseins – Menschsein in Turbulenz

Für manchen mag dieses Erleben wie eine Dauerschleife erscheinen, manchmal subtil, mitunter dramatisch … plötzlicher Verlust der Heimat, des liebsten Menschen, Kälte, Spuren der Gewalt in den Menschen, die einen umgeben, der nicht greifbare Horror im Erleben und in den Gesichtern der Eltern, das Leben eine endlose Aneinanderreihung von chaotischen Zuständen, Momenten der Orientierungslosigkeit, kein oben, kein unten, kein sicherer Ort, der Ruhe und Schutz bietet, nur das Gefühl von Hilflosigkeit und Ausgeliefertsein, eine einzige Turbulenz, und die Hoffnung – es möge endlich zu Ende gehen, so oder so …

4. Wachsen beim Gehen – Sinnsuche und Seelenweg

Die Flügel wachsen beim Flug – nach dem Sturz.

Der Kompass kalibriert sich beim Gehen – nach dem Verlorengegangensein. Die Suche entsteht mit dem Verlorengehen. Die Sinne entwickeln sich beim Suchen ebenso wie der Sinn selbst. Das Verlorensein als Bedingtheit des Menschlichen. Hinaus in die Diaspora, dem Exil der Seele, um sich auf den Weg zu machen. Zurück zur Heimat.

Gibt es einen Plan für all das, was wir erleben? Hat das alles einen Sinn? Wer bin ich, das zu entscheiden? Und dennoch „weiß“ ein Teil von mir, dass Wachstum eine innewohnende Funktion meines Seins ist. Dass Wachstum der Prozess ist, mich meinem eigentlichen Sein zu nähern.
Die Seele will sich weiten. Das Herz sucht Heimat und Nähe. Der Körper einen sicheren Ort.
Aber das ist nur meine Geschichte: Komm, erzähl mir deine!

5. Feldenkrais und Selbstwahrnehmung – Körper als Kompass

Ich bin Arzt und dabei Suchender. Fertige Lösungen fand ich immer irritierend und schnell langweilig. Einer der wichtigsten Wendepunkte in meinem Leben und in meinem Sein als Arzt kam, als ich die magische Wirkung von Feldenkrais-Übungen an mir selbst entdeckte. Auch hier war ich auf die Suche gegangen in einer Zeit, in der ich mich im Leben ziemlich verlaufen hatte, überfordert und verloren fühlte. Als junger Arzt im System der etablierten Medizin und ihren zynischen Dogmen, wie im Leben auf der Suche nach Orientierung, Halt und Zugehörigkeit.

Feldenkrais gab mir, was mir nicht mitgegeben wurde. Eine Verbindung zu mir selbst, einen Weg nach innen, einen Kompass in mir selbst und meinen Weg. Der Prozess der tiefen Selbstwahrnehmung – auf einer propriozeptiven Ebene beginnend – zu einer vertieften Wahrnehmung meines gesamten Wesens als Mensch und Person zu gelangen, war herausfordernd und transformativ. Funktionelle Integration heißt es im Feldenkrais-Jargon: Was für eine Untertreibung!

Und diese Erfahrung bestätigte in mir eine frühe Ahnung, dass es viel mehr hinter den Phänomenen gibt, sowohl dem, was wir in der Medizin betrachten, als auch dem, was uns im Leben so begegnet. (Also machte ich mich auf den Weg …)
Damit waren die eigenen Fesseln der reduktionistischen Denkweisen gesprengt und ich konnte mich auf den Weg machen, die Welt im Allgemeinen und die der Medizin aus vielen Blickwinkeln und in vielen Facetten im Speziellen zu erforschen.

6. Systemisches Denken – Erweiterte Perspektiven und Aufstellungsarbeit

Ich hatte das Glück, als noch junger Arzt, anthroposophische Medizin und Denken aus nächster Nähe kennenzulernen und den propriozeptiven Erfahrungen des Feldenkrais-Weges ein ganzes Gedanken- und Erfahrungsgebäude an „übersinnlichem“ hinzuzufügen, bevor ich in der Lage war, diese Ebene überhaupt selbst zu betreten.

Aus der systemischen Selbsterfahrung des Bewegungsapparates hatte ich schnell Zugang zum systemischen Denken in anderen Kontexten und konnte über Aufstellungsarbeit meine Sinne nochmals erweitern und erfahren, wie es sich anfühlt, in die Welt der eigenen und kollektiven Bewusstseinsfelder – dysfunktionelle wie traumatisierte – einzutauchen.

Weiter ging es mit dem Kennenlernen neuer Systeme und Schulen, wie der TCM, der Homöopathie oder der orthomolekularen Medizin – jedesmal ein sich Einlassen auf eine ganz eigene Sicht auf die Welt, inklusive ihrer kulturellen Bedingungen und Bedingtheiten, Möglichkeiten und Grenzen.

7. Integrale Philosophie – Eine Ordnung für das Komplexe

Schließlich kam der große intellektuelle Entwurf der integralen Philosophie, diese ganzen Ideen, Eindrücke und Erfahrungen in eine Ordnung zu bringen. War erst eine große Rahmenerzählung gefunden, dessen Dach hoch und Gebäude weit genug war, alles Mögliche und Unmögliche zu umfassen und einzuordnen, war es ein Kinderspiel, Zugang zu noch mehr Ideenfeldern und Wahrnehmungsebenen zu gewinnen. Die Welt der Meditation und mystischen Schulen öffnete mir ihre Pforten.

Auf diesen Wegen wurden immer wieder neue Grenzen getestet, Ketten – gedankliche und sinnliche – gesprengt, Irrtümer begangen, wundersame Dinge erfahren, Heilungen erlebt …

8. Rückbesinnung auf den Körper – Lehren aus der Krise

Nicht zuletzt allerdings hat das, was ich als Corona-Krise bezeichnen möchte, mich wieder zum biologischen Fundament in der Heilkunst zurückgeführt. Die Bedürfnisse des Körpers nach gesunder physiologischer Ernährung und Lebensweise zu vernachlässigen, bedeutet nicht nur, einem Virus vielleicht nicht mehr die volle immunologische Kraft entgegensetzen zu können, sondern auch das Vertrauen zu verlieren, was der Körper zu leisten im Stande ist. Anfälligkeit für Angst und Angstmache ist die Folge und wir lassen uns womöglich auf Behandlungen ein, die wir hinterher bitter bereuen.

9. Funktionelle Medizin – Wissenschaft trifft Ursachenbehandlung

Die Funktionelle Medizin ist ein zeitgemäßer Entwurf, die wirkliche wissenschaftsbasierte Medizin und ihre vielen neuen Erkenntnisfelder zu integrieren und zur Anwendung zu bringen – und damit im besten Sinne tief in die Ursachenebene und die Ursachenbehandlung einzusteigen. Gelingt es erstmal, Selbstregulation wiederherzustellen, sind Heilungen möglich, von denen wir sonst nur geträumt haben.

10. Was die Medizin mich lehrte – Spüren vor Wissen

Was mich all die Jahre in der Medizin gelehrt hat: Wir heilen nicht mit Wissen allein, sondern mit dem Mut, uns selbst zu begegnen, unsere entscheidenden Lebensfragen zu stellen und die Antworten anzunehmen. Als Arzt, Feldenkrais-Lehrer und integraler Coach begleite ich Menschen auf dem Weg zurück in ihren Körper, zurück zu sich - versuche ich aus der eigenen Erfahrung des Suchen und Findens heraus, Menschen Orientierung zu geben, denen diese gerade abhandengekommen zu sein scheint.

Mein Fokus: Spüren vor Wissen – und die Weisheit, das Wechselspiel von Zugreifen und Loslassen in Balance zu bringen.

In meiner Arbeit möchte ich versuchen, all diese Welten zu integrieren und darüber so viele Bedürfnisse wie möglich anzusprechen. Der Mensch soll wieder ermächtigt werden, aus sich heraus Gesundheit tagtäglich zu verwirklichen. Was für ein Abenteuer!

Auf diese Reise nehmen wir Dich gerne mit.

 

11. Integrale Praxis – Heilung als Abenteuer

Bereit für Ihren eigenen Weg?

Jeder Heilungsweg ist einzigartig. Vielleicht stehen Sie noch am Anfang oder haben bereits Erfahrungen gesammelt. Dieses Portal bietet die Möglichkeit, sich zu informieren, zu reflektieren und neue Impulse aufzunehmen. Wir laden Sie ein, Teil dieser wachsenden Plattform zu werden – und Gesundheit aus einer neuen Perspektive zu betrachten.

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Christina Asmussen – Von der Krise zur Klarheit: Mein Weg zur ganzheitlichen Gesundheit